Vermisste Ehefrau
Wenn die Ehe von den Medien verfolgt, kontrolliert und manipuliert wird, fällt es schwer zwischen den eigenen Gefühlen und denen der Zuschauer zu unterscheiden. Darüber berichtet in fast
dokumentarischem Stil David Finchers neuster Film Gone girl. Gefühle und blutige Taten werden im Keim erstickt, es herrscht eine prüde Atmosphäre, als befände man sich in den 50-er Jahren. Wo sind die grossen Gefühle, die dichte, beklemmende Atmosphäre aus Finchers Meisterwerk Seven (1995) geblieben, ein Aufschrei gegen ein Sodom und Gomorrah unserer Gesellschaft? Einer nahm es in jüngster Zeit mit Seven auf : Denis Villeneuve mit seinem Film Prisoners (2013). Darin werden die Figuren von echten eigenen Emotionen getrieben und die Zuschauer mit ihnen. Dennoch ist Gone girl sehenswert. Nur die Akribie mit der Fincher arbeitet, lässt nicht viel Raum für eigenes Erleben übrig.
Ariela Sarbacher 

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